Sport für Mütter

Sport für Mütter ist wichtig. Jährlich gibt es mehr und mehr Angebote. Als ich vor vielen Jahren mit buggyFit angefangen habe, gab es noch sehr wenige Sportangebote für Mütter. Heute ist das ganz anders: Sport mit Baby, Fit mit Kinderwagen, Bootcamps für Mütter, Walking mit Baby, Tragekurse, Outdoorkurse, Pilates mit Baby und vieles mehr.


Wie finde ich den richtigen Kurs für mich ?

Es ist manchmal sehr schwierig vorab herauszufinden ob ein Kurs gut ist.

Die Qualität der Kurse kann variieren, daher ist es notwendig sich im Voraus über das Angebot zu informieren. Bei der Auswahl eines Kurses sollte auf die Qualifikation und Erfahrung der Trainerin geachtet werden. Dies gewährleistet Dir nicht nur eine fachkundige Anleitung, sondern auch Sicherheit beim Training. Achte darauf ob die Trainerin entsprechende Nachweise (Ausbildungen und Fortbildungen) vorweisen kann. Eine Ausbildung zum Schwangerschafts-, Rückbildungs- oder Mamafitnesstrainer kann heutzutage an einem Wochenende absolviert werden, nicht gerade viel. Hat die Trainerin keinerlei Vorkenntnisse z. B. als ausgebildete Fitnesstrainerin Physiotherapeutin,  Sportwissenschaftlerin o.ä.,  frage nach, was sie vorher gemacht hat.

Probetrainings sind eine ausgezeichnete Möglichkeit um einen Einblick in das Training zu bekommen und zu entscheiden ob er Deine Erwartungen erfüllt. Frage immer nach ob es möglich ist das Training auszuprobieren. Ist eine Probestunde möglich, achte auf Folgendes:

Die Kursleiterin führt eine kurze Anamnese durch, dies kann vorab z. B. auch durch einen Anamnesebogen erfolgen.  Es ist wichtig über Beschwerden und Vorerkrankungen Bescheid zu wissen, denn nicht alle Übungen sind für alle Teilnehmerinnen geeignet.

Besonders im Postnatalsport, Sport nach der Schwangerschaft und Rückbildung muss auf einiges geachtet werden. Die Trainerin sollte immer auf die spezielle Physis der Mütter eingehen.  Eine Mama mit instabiler Körpermitte/Rektusdiastase lasse ich nicht planken, Mamas mit Beckenbodenproblemen nicht von Mauern/Bänken hüpfen oder sogar joggen.  Es gibt so viele Alternativen, die ebenso anstrengend, effektiv und Spass machen können. Nur weil das Baby im Kurs dabei ist, muss es nicht bedeuten, dass auf die spezielle Physis geachtet wird. Die Übungen sollten eine „therapeutische“ Wirkung haben.

In vielen Kursen mit Baby, werden die Kleinen als zusätzliches Gewicht genutzt. Ich bin kein Fan davon. Liegt die Geburt erst kurze Zeit zurück, besteht eine Beckenbodenproblematik z.B. mit Inkontinenz und/oder Senkung würde ich von einem solchen Kursangebot erst einmal Abstand nehmen. Ein späterer Einstieg ist immer noch möglich. Bedenke, das zusätzliche Gewicht Deines Babys kann Beschwerden verstärken oder auch erst entstehen lassen.


Eine erfahrene Kursleitung kann Dir immer Alternativübungen zeigen.

Ein weiterer Aspekt ist die Gruppengröße, diese sollte überschaubar sein, damit die Trainerin alle gut im Blick hat. Bei einer Gruppengrößen > 15 ist es meiner Meinung nach schwierig individuell auf die Teilnehmer einzugehen und Korrekturen vorzunehmen. Die Qualität des Kurses leidet sehr darunter. Befinden sich Anfänger und Fortgeschrittene gemeinsam in einer Gruppe, würde ich immer ein Kleingruppentraining empfehlen. Manche Gruppen bestehen aus Sportlerinnen, die schon lange zusammen trainieren und alle auf dem gleichen Trainingsstand sind, hier kann es anders aussehen. 

Wenn keine Korrekturen durchgeführt werden, ist es der Trainerin entweder egal, sie hat vielleicht keine Trainingserfahrung oder sie ist nicht entsprechend ausgebildet. Das sollte Dir zu denken geben.

Eine Prä- und Postnataltrainerin gibt Dir Tipps, erklärt während des Mamakurses Übungen und es findet eine Korrektur (taktil und/oder verbal) statt – wunderbar.

Frage gerne auch andere Teilnehmerinnen, wie sie den Kurs finden oder lese Dir ergänzend Bewertungen z. B. auf Google durch.

Du siehst in einem Kurs Mamas beim Seilspringen, Hüpfen, Joggen – alles schon gehört und gesehen, dann schaue doch mal, wie lange die Geburt bei diesen Müttern zurückliegt. Wenn ein Winzling im Kinderwagen liegt und die Geburt ist erst wenige Wochen/Monate her, dann ist das ein absolutes NO GO. Auch wenn Mütter berichten, dass sie keine Probleme beim Joggen und Hüpfen haben, ist dies oft nur eine Momentaufnahme kurz nach der Geburt. Wochen, Monate oder gar Jahre später haben viele mit Spätfolgen eines falschen Trainings zu kämpfen.

Wieso ich Sport für Mütter empfehle?

Durch die Teilnahme an Sportkursen speziell für Mamas triffst Du Gleichgesinnte. Der Austausch mit anderen Müttern, kann dazu beitragen, sich verstanden und unterstützt zu fühlen. Die Zeit als Mutter kann stressig sein und körperliche Aktivität ist ein wirksames Mittel um Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Zudem setzt Sport Endorphine frei, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken und das allgemeine Wohlbefinden steigern können.

Durch die Steigerung der Fitness und die Überwindung von Herausforderungen z. B. sich nach einer schlaflosen Nacht sich zum Sport aufzuraffen, stärkst Du Dein Selbstvertrauen, Du wirst stolz auf Dich sein und das macht glücklich.

Was ich Dir wünsche:

Ich wünsche Dir, dass Du einen Kurs findest, der für Dich passt, in dem Du Dich wohl fühlst und der Dir Spaß macht. In Kursen sind schon viele Freundschaften entstanden, vielleicht findest Du hier eine neue Freundin, auch wenn Du sie nicht suchst ;-).

Deine Claudia